Vermischtes

Die Stadt Aach/Hegau

Aach ist mit ca. 2300 Einwohnern die kleinste Stadt Baden-Württembergs. 1283 war ihr durch König Rudolf I. von Habsburg das Stadtrecht verliehen worden, das bis 1783 mehrfach bestätigt und erweitert wurde. Überregional bekannt ist das Städtchen durch die Aachquelle. Diese größte Quelle Deutschlands wird überwiegend aus dem Donauwasser gespeist, das in der Umgebung von Immendingen im Jurakalk versickert und hier 12 km weiter südlich wieder zu Tage tritt. Mit durchschnittlich 8,3 cbm/sec ist die Schüttung so ergiebig, dass bereits wenige Meter unterhalb der Quelle ein Hammerwerk betrieben werden konnte, der Bau ist heute allerdings nicht mehr vorhanden. Die verlässliche Wasserkraft, Hauptenergiequelle in der Frühzeit der Industrialisierung, führte zur Ansiedlung zahlreicher Betriebe entlang der (Radolfzeller) Aach, die bereits nach ca. 30 km in den Bodensee mündet. Für Aach besonders bedeutend war die Papiermacherdynastie Brielmeyer. Deren erste Fabrik wurde 1715 im benachbarten Ort Volkertshausen gegründet, 1750 wurde das Werk in Aach eingerichtet, das bis 1884 Bestand hatte. Papier aus der Brielmeyer Produktion wurde u.a. vom Verleger Johann Friedrich Cotta bezogen.

*

Wessenberg

2021 sind es 200 Jahre her, seit das Bistum Konstanz aufgelöst wurde. Herr Jürgen Hoeren hatte die Idee, aus diesem Anlass an den letzten Bistumsverweser Ignaz Heinrich von Wessenberg zu erinnern. Wessenbergs kirchenreformerische Ideen, die zum Teil noch heute aktuell sind, waren zwar nicht der alleinige Anlass für die Auflösung des Bistums Konstanz, spielten aber doch eine wesentliche Rolle. Im Jahr 1817 reiste er nach Rom, um im Vatikan seine Sicht der Dinge klarzustellen, wurde allerdings nicht bis zu Papst Pius VII vorgelassen. Wessenberg war kulturell vielseitig interessiert und ein produktiver Schriftsteller. Die Zeit in Italien nutzte er zum Besuch klassischer Stätten. Die dabei entstandenen Gedichte sind Inhalt unserer Neuauflage seines Büchleins „Blüthen aus Italien“. Ich habe Herrn Jürgen Hoeren bei der Beschaffung der Texte und zeitgenössischer Stiche geholfen und die Gestaltung des Bändchens übernommen.

Mehr zum Thema finden Sie unter „Wessenberg und das Bistum Konstanz“